Vorschriften zum Schallschutz in Kindergärten
Eine gut durchdachte Akustikplanung ist für Kindergärten besonders wichtig, da sie direkten Einfluss auf das Wohlbefinden der Kinder und des pädagogischen Personals hat.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Schallschutz-Vorschriften in Kindergärten gelten und welche Maßnahmen zur Verbesserung der Raumakustik beitragen können. Zudem erklären wir, wie Akustikwerk Sie bei der Planung und Umsetzung unterstützen kann.
Gefahren bei fehlendem Lärmschutz in der Kita
Hohe Lärmpegel erschweren die Kommunikation, reduzieren die Aufmerksamkeit und Konzentration und führen zu einem erhöhten Stresslevel bei Kindern und Personal. Besonders Kinder, die sich noch im Spracherwerb befinden oder Deutsch als Zweitsprache lernen, können durch schlechte Akustik beeinträchtigt werden.
Lärmschutz in der Kita lohnt sich also für alle Beteiligten. Das Beachten der Schallschutz Vorschriften im Kindergarten sorgt neben besserer körperlicher Gesundheit für eine klare Sprachverständlichkeit und ermöglicht es den Kindern, in einer förderlichen Umgebung zu lernen und sich zu entwickeln.
Dennoch wird die Wichtigkeit von Lärmschutz in der Kita oft nicht ausreichend berücksichtigt. Laut Studien der Berufsgenossenschaften sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kitas Lärmpegeln von über 85 Dezibel ausgesetzt – vergleichbar mit dem Lärm einer Bohrmaschine oder eines Rasenmähers. Spitzenwerte können zu Essens- oder Spielzeiten sogar 100 Dezibel erreichen. Diese Zahlen sind umso schockierender, da Lärm sich schon ab 65 db physiologisch auf unsere Körper und die Gesundheit auswirken kann.
Hinzu kommt, dass Kinder besonders empfindlich auf schlechte Akustikbedingungen reagieren, da sie sich in einer kritischen Entwicklungsphase befinden: Sowohl die Sprachentwicklung als auch die Konzentrationsfähigkeit können durch Lärm negativ beeinflusst werden.
Vorschriften zum Schallschutz im Kindergarten
Aus diesen Gründen unterliegen Kindergärten strengen Vorgaben, die gewährleisten sollen, dass die akustischen Bedingungen dem gesundheitlichen Wohl der Kinder und Erzieherinnen und Erzieher dienen. Darunter fallen DIN-Normen und arbeitsrechtliche Vorschriften zum Lärmschutz im Allgemeinen und im Kindergarten.
Unfallverhütungsvorschrift Kindertageseinrichtungen (UVV); DIN 18041
Die Unfallverhütungsvorschrift Kindertageseinrichtungen und DIN 18041 legt Sollwerte für die Akustik in Räumen unterschiedlicher Größen fest. Die Vorgaben sollen eine gute Hörsamkeit gewährleisten. Hier wird die Nachhallzeit als Maßstab verwendet.
In Kindergärten, in denen es viele Geräuschquellen gibt, ist die Einhaltung der DIN 18041 von besonders großer Wichtigkeit.
In inklusiven Bildungsstätten machen möglicherweise noch strengere Nachhallzeiten Sinn, um den Bedürfnissen von Kindern mit eingeschränktem Hörvermögen gerecht zu werden. Auf der Website des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) lässt sich mithilfe eines Online-Rechners die Nachhallzeit von Räumen abschätzen.
Laut DGUV Regel 102-602 „Branche Kindertageseinrichtungen“ muss der Lärmschutz in Kitas erhöht werden, wenn die Räume keinen ausreichenden Schallschutz bieten. In solchen Fällen bieten sich vor allem Absorber für die Decke oder Stoffe wie Teppiche und Vorhänge in den Räumen an.
ASR A3.7 „Lärm“
Die Technische Regel für Arbeitsstätten ASR A3.7 gibt vor, dass der Lärmschutz in Kindergärten ausreichend sein muss, um die Gesundheit der Teams zu schützen.
Laut ASR A3.7 sollte der Beurteilungspegel in Kitas deutlich unter 80 dB(A) liegen, um langfristige Schädigungen des Gehörs und physiologische sowie psychische Belastungen zu vermeiden.
Schallarten und ihre Auswirkungen
In Kindergärten entsteht Lärm durch verschiedene Aktivitäten wie Sprechen, Spielen und Singen. Diese primären Schallquellen sind unvermeidlich, aber es gibt auch sekundäre Schallquellen, die sich leichter behandeln lassen. Dazu gehören zum Beispiel Heizungs- und Lüftungsanlagen, zufallende Türen oder das Verrücken von Möbeln.
Im Kindergarten kann man zwischen zwei Hauptarten von Schall unterscheiden: Luftschall und Körperschall. Beide haben unterschiedliche Auswirkungen und erfordern unterschiedliche Herangehensweisen.
Luftschall
Luftschall entsteht, wenn Schallwellen auf Wände, Decken und andere Oberflächen treffen und reflektiert werden. Die Reflektion dieser Schallwellen kann zu einem erhöhten Lärmpegel und schlechterer Sprachverständlichkeit führen. Akustikelemente wie Deckenabsorber und Wand-Akustikbilder wirken dem Luftschall optimal entgegen, indem sie Schallwellen absorbieren und die Nachhallzeit verkürzen.
Körperschall
Körperschall entsteht durch Vibrationen, die sich über Einrichtungsgegenstände oder den Boden ausbreiten, z. B. durch das Verschieben von Tischen und Stühlen oder das Hüpfen auf Hochebenen. Um Körperschall entgegenzuwirken, sind Maßnahmen wie das Anbringen von Filzgleitern an Stuhl- und Tischbeinen oder der Einsatz von Trittschalldämmungen auf Spielplattformen besonders hilfreich und überdies leicht umsetzbar.
Nachträglicher Schallschutz für Kitas
Nicht in jeder Kita wurde der Schallschutz bereits bei der Planung berücksichtigt. Glücklicherweise gibt es diverse nachträgliche Möglichkeiten, den Schallschutz Vorschriften im Kindergarten gerecht zu werden.
Empfehlenswerte Maßnahmen für die nachträgliche Schallreduktion
- Schallisolierte Türen einbauen, um den eindringenden Lärm aus anderen Räumen zu mindern.
- Raumteiler und Vorhänge zur Unterstützung der Schallabsorption, besonders in lauten Spielbereichen.
- Filzgleiter an Stuhl- und Tischbeinen anbringen, um Körperschall zu minimieren.
- Schallabsorber an Decken und Wänden installieren, um den Schallpegel deutlich zu senken. Nutzen Sie Akustikwürfel, Akustikbilder und Deckensegel aus Naturmaterialien wie Schurwolle – sie bieten hohe Absorptionswerte und sehen gleichzeitig freundlich und einladend aus.
- Teppichböden und Vorhänge einsetzen, um hohe Frequenzen zu absorbieren und die Nachhallzeit zu reduzieren.
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Möbel strategisch platzieren und Spielzonen sinnvoll aufteilen, um Lärmbereiche zu minimieren und Rückzugszonen für Ruhephasen zu schaffen.
Ein professionelles Akustikkonzept, das auf die spezifischen Anforderungen einer Kindertagesstätte zugeschnitten ist, kann auch nachträglich große Verbesserungen in der Raumakustik bringen.
Gibt es Förderungen zum Schallschutz in Kindertagesstätten?
Um die Belastungen durch Lärm in Kindertageseinrichtungen zu mindern, bieten Bund und Länder im Rahmen des Kita-Qualitätsgesetzes Förderungen zur Verbesserung der Raumakustik an. Diese Fördermittel können bis Ende 2024 beantragt werden und variieren je nach Bundesland.
Mögliche Handlungsfelder zur Förderung
Die Fördermittel können unter anderem in den folgenden Bereichen eingesetzt werden:
Dieser Bereich umfasst Maßnahmen, die zur Schaffung eines gesunden Raumklimas beitragen. Schallschutzmaßnahmen fallen hierunter, da sie wichtig für die Gesundheit der Mitarbeiter und der Kinder sind.
Eine ruhige Umgebung unterstützt die Sprachentwicklung und Lernfähigkeit der Kinder, insbesondere von jenen, die Deutsch als Zweitsprache lernen oder auf eine höhere Sprachverständlichkeit angewiesen sind.
Schallschutzmaßnahmen tragen dazu bei, die Stressbelastung durch Lärm zu senken und fördern somit die Gesundheit von Kindern und Betreuenden.
Wir empfehlen, sich über die spezifischen Förderbedingungen Ihres Bundeslandes zu informieren. Weitere Informationen zu den Verträgen der Länder finden Sie hier.
Schallabsorber-Klassen: Welche Klasse passt für Kindergärten?
Die Effizienz von Schallabsorbern wird in verschiedene Schallabsorberklassen unterteilt, die den Absorptionsgrad angeben. Die Klassifizierung reicht von A (Sehr hohe Absorption) bis E (sehr geringe Absorption). Für Kindergärten sind Schallabsorber der Klasse A wie die Produkte von Akustikwerke besonders empfehlenswert, da sie einen sehr hohen Anteil der Schallwellen absorbieren und so besonders hilfreich bei der Einhaltung der Schallschutz Vorschriften im Kindergarten sind.
Natürliche und besonders wirksame Materialien wie Schurwolle und Holzfasern gehören zu den häufigsten Materialien in dieser Absorberklasse. Bei der Planung der Raumakustik sollten Sie darauf achten, dass die Absorber passend zu den Raumgrößen ausgewählt werden um für den besten Lärmschutz in Ihrer Kita zu sorgen.
Raumakustik in Kindergärten gezielt verbessern
Eine gute Raumakustik in Kindergärten ist ein wichtiger Beitrag für die Sprachentwicklung der Kinder und die Gesundheit des pädagogischen Personals.
Akustikwerke unterstützt Sie bei der Planung und Umsetzung von Schallschutzmaßnahmen für Ihre Kindertagesstätte. Mit unseren Akustikelementen aus natürlichen Materialien bieten wir umweltfreundliche und garantiert wirksame Lösungen, die Ihre Kita ruhiger und angenehmer machen.
Wir bieten neben klassischen Akustikbildern für die Wand auch Deckensegel mit und ohne Beleuchtung, Raumteiler und Akustikwürfel. Für Kindertagesstätten können wir den Einsatz von Deckensegeln und Wandbildern besonders empfehlen.
Wenn Sie Fragen bezüglich der Umsetzung oder der erforderlichen Größe der Schallabsorber haben, helfen unsere Experten Ihnen gerne in mehreren Schritten:
1. Analyse und Beratung: Wir nehmen die räumliche Situation auf und ermitteln die gewünschte Nachhallzeit.
2. Individuelle Konzepterstellung: Auf Basis Ihrer Anforderungen entwickeln wir ein maßgeschneidertes Akustikkonzept.3. Realisierung und Montage: Die Akustikelemente werden in unserer Manufaktur produziert und anschließend fachgerecht montiert, um die Vorschriften für den Schallschutz in Ihrem Kindergarten zu erfüllen.
Nehmen Sie jetzt Kontakt mit uns auf, um ein individuelles und unverbindliches Angebot für die Akustikoptimierung Ihrer Kita zu erhalten. Lassen Sie uns gemeinsam ein Umfeld schaffen, in dem Kinder sich ungestört entwickeln können und in dem Ihr Team gesund bleibt.