Hörschaden durch Lärm: Ursachen, Risiken und Vorbeugung
Lärm umgibt uns im Alltag nahezu überall – in Form von Straßenverkehr, Baustellenlärm, lauter Musik oder in Arbeitsumgebungen mit lauten Maschinen. Was wir dabei oft vergessen ist, wie leicht unser Gehör durch dauerhaften oder plötzlich auftretenden Lärm geschädigt werden kann.
In diesem Artikel befassen wir uns mit den verschiedenen Formen von Hörschäden durch Lärm, den entscheidenden Schwellenwerten und möglichen Schutzmaßnahmen.

Hörschaden durch Lärm – Häufiger als gedacht?
Die alltägliche Lärmbelastung ist ein unterschätztes Gesundheitsrisiko. In den letzten Jahren haben sich die Erkenntnisse über die Folgen von Lärm auf die Gesundheit immer weiter verdichtet, und der Zusammenhang zwischen Lärmbelastung und Hörverlust ist wissenschaftlich gut dokumentiert. Besonders kritisch ist, dass sich Hörschäden oft schleichend entwickeln und erst bemerkt werden, wenn das Hörvermögen bereits erheblich beeinträchtigt ist.
Lärmbelästigung wird von vielen Menschen noch immer als unvermeidbar bis harmlos angesehen. Doch diese Haltung ist trügerisch.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Lärm als ernsthaftes Gesundheitsrisiko ein und hat berechnet, dass in Europa jährlich mindestens 1,6 Millionen gesunde Lebensjahre durch Lärm verloren gehen. Lärmbelastung verursacht Schlafstörungen, erhöht den Blutdruck und steigert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Ab wie viel Dezibel wird Lärmbelästigung schädlich?
Doch ab wann wird Lärm gesundheitsschädlich? Die Intensität von Geräuschen wird in Dezibel (dB) gemessen. Allgemein gilt: Ein Geräuschpegel von 85 dB kann bei dauerhafter Einwirkung zu Hörschäden führen. Doch auch geringere Dezibel-Werte können schädlich sein, wenn sie über einen langen Zeitraum auf den Menschen einwirken.
Schwellenwerte für Hörschäden
Geringe Lärmbelastungen, wie zum Beispiel Hintergrundmusik, können das Verstehen von Gesprächen erschweren und zu Lern- und Konzentrationsstörungen führen.
Leichte Hörschäden können auftreten, wenn Menschen längerer Zeit Geräuschen ausgesetzt sind, etwa in einem gut besuchten Restaurant oder bei Straßenverkehrslärm.
Wie oben erwähnt drohen bei dieser Lautstärke dauerhafte Hörschäden, vor allem bei langanhaltender Einwirkung. Beispiele hierfür sind laute Maschinen am Arbeitsplatz oder mittlerer Straßenverkehr.
Geräusche wie ein startendes Flugzeug oder ein Presslufthammer können schnell signifikante Hörschäden verursachen. Bereits kurze Lärmereignisse in diesem Bereich können irreversible Schäden hinterlassen. Viele Diskotheken erreichen Spitzenwerte in diesem Bereich.
Dezibel und Frequenzen: Was ist für Menschen schädlich?
Neben den Dezibel spielt auch die Frequenz eine entscheidende Rolle bei der Frage, ab wann Lärm gesundheitsschädlich ist. Schädliche Frequenzen für Menschen liegen vor allem im höheren Frequenzbereich, wo das menschliche Ohr besonders empfindlich ist. Wir nehmen die Frequenzen zwischen 3400 und 4000 Hertz am besten wahr. Besonders schädlich für Menschen sind Töne mit Frequenzen über 4000 Hertz.
Was sind die häufigsten Ursachen für Lärmschäden?
Hörschäden durch Lärm können durch verschiedene Quellen im beruflichen Umfeld als auch im privaten Alltag entstehen. Zu den häufigsten Verursachern zählen:
Arbeitslärm
In vielen Arbeitsbereichen ist Lärm allgegenwärtig. Maschinen in der Fertigungsindustrie, Baulärm oder laute Transportfahrzeuge erzeugen häufig hohe Dezibel-Werte, die schädlich für das Gehör sind. Die Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung schreibt daher Gehörschutzmaßnahmen vor, wenn der tägliche Lärmpegel am Arbeitsplatz 85 dB oder mehr beträgt. Trotz solcher Regelungen sind viele Arbeitnehmer dauerhaft einem zu hohen Geräuschpegel ausgesetzt.
Freizeitlärm
Auch in der Freizeit lauern Gefahren für das Gehör: Laute Musik auf Konzerten, in Diskotheken oder beim Musikhören über Kopfhörer gehört zu den häufigsten Ursachen für Hörschäden bei jungen Menschen. Messungen zeigen, dass Schallpegel bei Musikveranstaltungen oft 110 dB oder sogar mehr erreichen, was ohne geeigneten Schutz schnell zu irreversiblen Schäden führen kann.
Verkehrslärm
Der Straßenverkehr ist eine der größten Lärmquellen in unserem Alltag. Besonders in Großstädten sind Menschen täglich hohen Schallpegeln ausgesetzt. Ein konstant hoher Pegel von etwa 70 bis 80 dB – wie er häufig in der Nähe von stark befahrenen Straßen vorkommt – reicht aus, um Hörschaden durch Lärm zu verursachen.
Knallereignisse
Extrem laute, plötzlich auftretende Geräusche wie Schussgeräusche, Feuerwerkskörper oder Hammerschläge auf Stahlplatten können sogenannte Knalltraumata hervorrufen. Solche Schallereignisse erzeugen Spitzenpegel von bis zu 170 dB und können sofort zu schweren Hörverlusten führen. Diese Form von Hörschäden ist besonders gefährlich, da sie oft unvorbereitet und ohne Schutz auftreten.
Sind lärmbedingte Hörschäden heilbar?
Eine zentrale und ernüchternde Erkenntnis in Bezug auf Hörschäden durch Lärm ist: Sie sind nicht heilbar. Einmal zerstörte Haarzellen im Innenohr regenerieren sich nicht. Das bedeutet, dass der durch für Menschen schädliche Frequenzen verursachte Hörverlust dauerhaft ist und nicht rückgängig gemacht werden kann.
Besonders tückisch ist, dass sich Lärmschwerhörigkeit oft schleichend entwickelt. Anfangs kann das Gehör durch eine sogenannte temporäre Hörschwellenverschiebung beeinträchtigt sein – das typische „Wattegefühl“ im Ohr nach einer lauten Veranstaltung. Nach einer Ruhephase erholt sich das Gehör meist wieder. Wenn solche Lärmereignisse jedoch regelmäßig auftreten, kann dies zu einer dauerhaften Verschiebung der Hörschwelle führen, was letztlich in einem bleibenden Hörverlust mündet.
Tinnitus als Begleiterscheinung
Ein weiteres häufiges Symptom von lärmbedingten Hörschäden ist Tinnitus, also das Wahrnehmen von Ohrgeräuschen ohne äußere Schallquelle. Diese Geräusche, die als Pfeifen, Summen oder Rauschen empfunden werden, sind oft Folge einer Schädigung der Haarzellen und können Betroffene massiv beeinträchtigen. Auch Tinnitus ist in der Regel nicht heilbar. Es gibt aber Möglichkeiten, die Belastung zu reduzieren, beispielsweise durch spezielle Therapien und den Einsatz von Tinnitus-Maskern.

Wie man sich vor Hörschaden durch Lärm schützt
Da lärmbedingte Hörschäden irreversibel sind, ist Prävention der wichtigste Ansatz, um das Gehör zu schützen. Neben individuellen Schutzmaßnahmen wie dem Tragen von Gehörschutzstöpseln gibt es auch technische Lösungen, die die Lärmbelastung reduzieren können.
Gehörschutzstöpsel oder Kapselgehörschützer sind einfache und effektive Mittel, um das Gehör bei lauten Aktivitäten zu schützen. Sie sollten beispielsweise auf Konzerten, in Diskotheken oder bei der Arbeit in lauten Umgebungen getragen werden. Bei der Nutzung von Kopfhörern empfiehlt es sich, auf eine moderate Lautstärke zu achten.
Akustikbilder und andere schallabsorbierende Elemente sind bewährte Lösungen, um die Raumakustik zu verbessern und den Lärmpegel in Arbeits- oder Wohnräumen zu senken. Spezielle Wandbilder aus schallabsorbierenden Materialien nehmen den Schall auf und reduzieren so die Nachhallzeit in Räumen.
Das ist besonders in Büros, Konferenzräumen oder öffentlichen Gebäuden die perfekte Lösung. Unternehmen, die sich für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter einsetzen, können durch den Einsatz solcher schallabsorbierenden Maßnahmen ein gesundheitsfreundlicheres Arbeitsumfeld schaffen.
In vielen Arbeitsbereichen kann der Lärm durch technische Anpassungen gesenkt werden. Schallisolierende Verkleidungen von Maschinen, die Installation von Schallschutzwänden oder die Reduzierung der Betriebszeiten lauter Geräte sind nur einige der Möglichkeiten, um die Lärmbelastung zu verringern. In Bereichen, in denen diese Maßnahmen nicht umsetzbar sind, ist der Gehörschutz für Mitarbeiter Pflicht.

Gehörschäden durch Lärm vermeiden
Hörschäden durch Lärm stellen eine ernsthafte und im Nachhinein nicht behandelbare Gesundheitsgefahr dar. Bereits ab einem Schalldruckpegel von 85 dB können dauerhafte Schäden am Gehör entstehen.
Da Hörschäden durch Lärm nicht heilbar sind, ist Prävention hier das A und O. Individuelle Schutzmaßnahmen wie das Tragen von Gehörschutz sowie der Einsatz von Akustiklösungen, wie beispielsweise Akustikbildern, bieten großartige Möglichkeiten, das Gehör zu schützen.
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